Ein Treffer für den Papst
(OZ)
Mit 2:1 bezwang der VfL Bergen den SV Hafen Rostock. Neuzugang Marek Zuk widmete seinen Treffer Johannes Paul II.
Bergen Einen glücklichen Sieg im Kellerduell landeten die Verbandsliga-Fußballer des VfL Bergen gestern gegen den SV Hafen Rostock. Im heimischen Arndt-Stadion setzten sich die Rüganer mit 2:1 gegen den Tabellenvorletzten durch, behielten aber dennoch die Rote Laterne.
Pechvogel des Tages war Hafen-Kapitän Tino Eggert, der in der 77. Minute mit einem Kopfball-Eigentor die knappe Niederlage seiner Elf besiegelte. Zwei Minuten zuvor hatte er per Freistoß mit einem gefährlichen Aufsetzerball fast noch für die Führung seiner Elf gesorgt.
Vor dem entscheidenden 2:1 erlebten die 160 Zuschauer eine kampfbetonte Partie, in der Bergen besonders gegen Ende beider Halbzeiten das bessere Spiel zeigte. Vor allem einer stach hervor: VfL-Neuzugang Marek Zuk, der viele Ballkontakte hatte, das Spiel immer wieder an sich riss, die meisten Zweikämpfe gewann. „Eine Augenweide, ihm zuzusehen“, meinte VfL-Sponsor Thomas Hildesheim in der Halbzeitpause.
Dabei entsprach die Spielfreude keineswegs der inneren Verfassung des Offensivmannes: Der Pole trug während des Spiels Trauerflor – im Gedenken an den verstorbenen Papst Johannes Paul II. In der 23. Minute hatte Zuk seinen großen Moment in diesem Spiel. Ronny Rüting war an der Strafraumgrenze gefoult worden, Zuk legte sich den Ball für den fälligen Freistoß zurecht und donnerte ihn dann durch die Mauer hindurch in den Torwinkel.
Die Freude war verhalten: Zuk schaute hoch zum Himmel, bekreuzigte sich und faltete die Hände kurz zum Gebet. „Das Tor war für den Papst“, sagte er nach dem Spiel. Vor Zuks Treffer hatte alles nach einer erneuten Niederlage der Bergener Truppe ausgesehen.
In der 10. Minute war der SV Hafen Rostock in Führung gegangen. Florian Gütschow hatte einen Eckball in den Strafraum geschlagen, Alexander Fogel sprang am höchsten und köpfte das Leder in die Maschen. Bergens Torwart Marco Bauer verletzte sich bei dem Versuch, den Ball abzuwehren am Knie und musste nach kurzer Behandlung ausgewechselt werden. Für ihn kam Gerold Rebsch, der seine Sache gut machte. In der 53. Minute parierte er einen Schuss des allein auf ihn zu stürmenden Alexander Fogel. Ansonsten gab es nur wenige Höhepunkte.
VfL-Vorstopper Michael Hermerschmidt verfehlte das Tor in der 26. und der 57. Minute ebenso knapp wie Andreas Hantscher in der 37. und Christian Stolt in der 72. Minute. Die größte VfL-Chance in der zweiten Halbzeit vergab jedoch Marek Zuk, dem Rostocks Torhüter Marcus Krüger in der 88. Minute den Ball von den Füßen klaubte. Zuks Trainer Peter Hermerschmidt war trotzdem zufrieden: „Wir mussten gewinnen, das ist gelungen.“
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Vielleicht haben wir ja jetzt Beistand von oben ... Der letzte Strohhalm, an den man sich klammern kann. Schöner Artikel im Großen und Ganzen.