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Oberligist FC Anker Wismar hat im Pokal gegen Verbandsligist SV Hafen Rostock 3:2 gewonnen und sich damit für das Halbfinale des DFB-Landespokals qualifiziert.


Gehandicapt durch die verletzungsbedingten Ausfälle von einem halben Dutzend Stammspieler fanden die Gastgeber am Sonnabend auf dem Kunstrasenplatz vor allem in der ersten Halbzeit überhaupt nichts ins Spiel. Als die Rostocker dann bereits in der 8. Minute durch Roost in Führung gingen, nahm die Verunsicherung in den Reihen des FC Anker noch mehr ihren Lauf.
„In der ersten Halbzeit war mein Team nur ein Schatten seiner selbst. Kein Selbstvertrauen, unklug vorgetragene Angriffe und so gut wie keine Gefahr vor dem Strafraum der Hafenelf. So könnt ihr das Halbfinale nicht erreichen“, schimpfte Anker-Trainer Axel Rietentiet in der Halbzeitpause. Optisch waren die Gastgeber zwar überlegen, doch die Angriffseffektivität strebte praktisch gegen Null. Eine Chance für René Ratke nach Flanke von Oliver Lück war der Höhepunkt der ersten Hälfte auf Seiten der Ankerelf. Die Rostocker hatten ein dichtes Abwehrbollwerk errichtet, blieben aber auch bei Konterangriffen kreuzgefährlich.

Der erste Konter nach der Pause hätte dann auch fast die Vorentscheidung zugunsten der Gäste gebracht, aber ein Kopfball von Eggert (51.) landete am Pfosten. „Wäre zu diesem Zeitpunkt das 0:2 gegen uns gefallen, wer weiß, ob wir die Partie noch umgebogen hätten“, meinte Rietentiet nach dem Spiel.

Doch stattdessen kam die große Zeit der „Joker“ Florian Zysk und Stephan Müller. Nach dem Ausgleich durch Müller gingen die Rostocker durch einen Kontertreffer von Eggert zwar erneut in Führung, konnten sich an dieser Führung aber nur zwei Minuten erfreuen. Das 2:2 war eine Zusammenarbeit der beiden eingewechselten Stürmer. Eine tolle Flanke von Müller segelte durch den gesamten Strafraum und Zysk schmetterte den Ball direkt und unhaltbar für Westendorf ins Rostocker Tor. In der Schlussphase gelang Zysk dann noch der Siegtreffer. Diesmal stand er an der Grundlinie hinter dem Rostocker Gehäuse, erkämpfte sich die Flanke von Tino Goebel, schlug einen Haken und vollendete zum 3:2. Ein schönes Tor!

„Der erste Sieg, auch wenn es nur in einem Pokalspiel war. Drei und mehr Tore haben wir bisher nur in Pokalspielen geschossen. Für die kommenden schweren Punktspiele war dieser Sieg Balsam. Zufrieden kann ich aber nur mit der zweiten Halbzeit sein. Sicher, uns fehlte ein Sextett verletzter Stammspieler, aber die Leistung der ersten Halbzeit ist alleine dadurch nicht zu entschuldigen. Ich hoffe, dass uns die Glücksgöttin Fortuna noch einmal hold ist und uns für das Halbfinale am Ostermontag ein Heimspiel beschert“, blickte der Anker-Trainer schon voraus.
Bernhard Knothe